Ort: bis 2020: Herrenstr. 1-2, 48291 Telgte
ab 2021: verschiedene – v.a. Telgte, Münster, Lüdenscheid
Träger: Glatzer Sammlungen e.V.
Münster:
Büro des Großdechanten,
Ermlandweg 22, 48159 Münster
+49251 46114
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Telgte:
Religio-Museum (s.o.)
+492504 93120
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geöffnet Di – So 11 – 18 Uhr
Lüdenscheid:
Stiftung Grafschaft Glatz / Schlesien,
Friedhofstr. 3, 58507 Lüdenscheid
+492351 4329463
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Die „Glatzer Stube“ wurde Ende 2020 in ihrer ursprünglichen Form aufgelöst.
1947 hatten die vertriebenen katholischen Schlesier aus der Grafschaft Glatz erstmals eine Wallfahrt nach Telgte unternommen, einem Marien-Wallfahrts-Ort im Münsterland. Die Wallfahrten fanden dann regelmäßig statt und 1971 wurden die Glatzer auf Initiative ihrer Prälaten Monse, Christoph und Taube um Sachspenden für eine Heimat-Sammlung gebeten. Sie wurde 1975 im Alten Rathaus eingerichtet. Ebenfalls 1971 übernahm Telgte für die Vertriebenen aus Albendorf (Wallfahrtsort) und Bad Altheide, im Kreis Glatz die Patenschaft.
1983 zog die Sammlung ins Heimathaus Münsterland, 1995 wurden dort größere, eigens ausgebaute Räume bezogen. Neben der Ausstellung gehörten Bibliothek und Archiv zur Sammlung. Laufende Kosten für die ehrenamtlich betreute Sammlung wurden aus Spenden der Grafschaft Glatzer finanziert. Zu den Betreuern gehörten v.a. die Damen A. Lechler und B. Franke sowie die Herren J. Czichy und G. Albrecht. Träger und Eigentümer der Sammlung ist der Verein „Glatzer Sammlungen e.V.“.
2020 lief aber der Nutzungsvertrag für die Räume aus, die zudem sanierungsbedürftig waren. So wurde die Ausstellung aufgelöst. Einige Objekte – mit Bezug zu den Wallfahrten und zum selig gesprochenen Kaplan Hirschfelder – befinden sich nun in der Dauerausstellung des Westfälischen Museums für religiöse Kultur, im gleichen Gebäude. Andere Objekte ohne religiösen Bezug wurden dem Haus „Glatzer Bergland“ bzw. der Stiftung Grafschaft Glatz in Lüdenscheid übergeben. Der größere Teil der Sammlung, vielfältige religiöse Objekte, wurde jedoch zunächst ins Ermland-Haus in Münster gebracht.
Gesammelt wurde zwar generell Kulturgut aus der Grafschaft Glatz in Schlesien, der Schwerpunkt lag dabei aber auf kirchlichen bzw. sakralen Objekten. Besonders sehenswert sind barocke und jüngere Schnitzarbeiten, Gold- und Silberschmiede-Arbeiten wie Kelche von Priestern aus der Grafschaft Glatz, Textilien, z.B. Brokatfahnen aus dem Wallfahrtsort Albendorf, oder Geigen aus dem 19. Jh. Daneben gehören Gemälde, Gebetbücher aus verschiedenen Jahrhunderten, Chroniken oder Noten für Kirchenmusik zur Sammlung.